Bei der CS:GO-Abteilung von plan-B esports ist eigentlich Christian „ND“ Wolff nicht mehr wegzudenken. Dennoch entschied sich der Deutsche ab nächster Saison für eine neue Organisation auf Fragjagd zu gehen. Wir haben uns den Entryfragger geschnappt um ihn zu interviewen. Österreich, Frankreich aber auch E-Sport im Allgemeinen kamen dabei vor.
Ganz am Anfang wäre sicherlich interessant zu wissen, wie deine Anfänge in Counter-Strike ausgesehen haben. Wer brachte dich in die Welt von CS:GO?
Bei mir hat alles, vor 2 Jahren, mit der Magic Generation von WiseWizards angefangen. Das war eine Scouting Event, bei dem man sich anmelden konnte und ein Game mit den damaligen Main Spielern gespielt hat und danach in eine engere Auswahl kam. Wobei ich gar nicht vorhatte in einem Team zu spielen habe ich mich trotzdem einfach mal angemeldet und kam dann in das daraus gegründete Wisewizards Academy.
Wann hast du bemerkt, dass neben dem Spielen auch eine E-Sport-Szene existiert?
Tatsächlich relativ früh, da ich vor CS sehr viel League of Legends gespielt habe und man da kaum an zum Beispiel den Worlds vorbeikommt. Dadurch habe ich zum ersten Mal von E-Sport mitbekommen.
Mit yuMaz hast du ja längste Zeit zusammengespielt, was war für diese Partnerschaft ausschlaggebend?
Wir haben uns das erste Mal im GCG getroffen und nicht so lange später ist er dann bei uns in das WW Academy Team gejoint. Wir haben uns einfach von Anfang an sehr gut verstanden, hatten ähnliche Ziele und auch den Ehrgeiz, zusammen zu grinden. Das hat sich die nächsten Seasons dann so weiter getragen. Und auch wenn er jetzt leider inaktiv ist, bin ich froh, ihn kennengelernt zu haben.
Mit plan-B bist du mit der österreichischen Szene stark in den Kontakt gekommen. Unterscheidet sich die österreichische Szene von der deutschen in irgendeiner Form?
Ich hab das Gefühl, dass die österreichische Szene viel familiärer ist und man sich vielmehr gegenseitig unterstützt, als in der deutschen, in der ein größerer Kampf um zum Beispiel Plätze in Teams besteht. Ich denke aber, das liegt daran, dass sie einfach kleiner und überschaubarer ist und sich jeder kennt.
Der Erfolgsdruck bei plan-B ist groß, hast du den jemals auch als Druck gespürt?
Ja, vor allem als ich plan-B gejoint bin, habe ich mir selber enormen Druck gemacht. Dieser hat sich zum Glück schnell gelegt, was vor allem dadurch kam, dass von außen kein Druck ausgeübt wurde, wofür ich sehr dankbar bin
Jetzt scheint das Team langsam aber sicher zu zerfallen, bzw. du hast dich entschieden, ein neues Team zu suchen. Welche Gründe gibt es dahinter?
Da gibt es mehrere Gründe. Das größte Problem aber war, dass leider nicht jeder die Zeit investieren konnte, die andere gefordert haben. So gab es einige Konfliktpunkte, die dazu geführt haben, dass wir getrennte Wege gehen. Den Rest möchte ich aber lieber Teamintern halten.
Was erhoffst du dir von deinem neuen Team?
Dass jeder gleich viel Ehrgeiz und Motivation mitbringt und vor allem kritikfähig ist. Mir ist wichtig, dass man nicht schnell aufgibt und sich vor den ganzen anfänglichen Fehlern nicht überrumpeln lässt. Man muss zusammen die Fehler analysieren und nach Möglichkeiten suchen, diese beim nächsten Mal zu verhindern. Es hat keinen Sinn, wenn jeder nur darüber nachdenkt, wie er selber am schnellsten besser wird und dadurch das Team vernachlässigt. Natürlich ist es nicht schlecht, sich selber weiterzuentwickeln. Aber man sollte immer daran denken, dass man nicht alleine gewinnt oder verliert, sondern als Team. Das ist mir das Wichtigste.
Kannst du dir auch vorstellen in einem internationalen Team zu spielen?
Zu einem späteren Zeitpunkt ja. Ich habe schon mal nachgedacht irgendwann in die französische Szene zu wechseln, da ich früher in Frankreich gelebt habe und dadurch Französisch spreche. Dafür habe ich mich aber bis jetzt zu wenig damit auseinandergesetzt um das machen zu können. Und ich denke nicht, dass es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist, sich ein internationales Team zu suchen, abgesehen davon, dass ich dafür auch nicht die nötigen Kontakte hätte.
Was wünschst du dir für deine E-Sport-Zukunft?
Dass ich so weit nach oben komme wie es geht. Ich muss nicht unbedingt den schnellsten Weg nehmen, solange ich es schaffe, ist mir der Aufwand egal.