The alpenScene Logo, a schematic display in black of 3 summits

alpenScene

Neues aus der Welt des E-Sports

Der letzte Auftritt von gob b als Spieler?

Europa startet heute in die Major Qualifikation, dem europäischen Minor. Das Turnier ist stark besetzt, vermutlich wird das Turnier sogar als das stärkste Minor in die Geschichte eingehen. Nach ihrem 0:3 Ausscheiden auf der IEM Katowice, muss sich auch BIG diese Tage beweisen. Es könnte auch das letzte Auftreten von Fatih „gob b“ Dayik sein.

AWP Problem

2019 wird vermutlich nicht als das erfolgreichste Jahr in die Annalen von BIG eingehen. Im Januar dieses Jahres saß Deutschlands wichtigste Counter-Strike Persönlichkeit bei 99Damage im Podcast. Dort erklärte er, dass sein  Respekt vor AWP-Spielern nicht mehr so groß sei. Wenige Tage später wurde bekannt, dass der türkische Star Ismailcan „XANTARES“ Dörtkardes nach Berlin ziehen wird. So hatte das Lineup plötzlich sechs Spieler und die Community rätselte welcher Spieler womöglich gehen müsste. Johannes „nex“ Maget gab kurze Zeit später bekannt, dass er mit seinem Handgelenk Probleme hätte und deswegen vorerst inaktiv gehen werde. Doch es kam anders als gedacht, denn Owen „smooya“ Butterfield entschied sich, nachdem er nicht mehr die unangefochtene AWP im Team gewesen ist, sich selbst auf die Bank zu setzen. Fortan sollte Johannes „tabseN“ Wodarz die Rolle übernehmen. Die Feuerkraft des Deutsch-Polen sollte in der Folge dramatisch fehlen. Nach dem dramatischen Major Aus, meinte das BIG Kollektiv, man müsse dem Team noch Zeit geben, erst dann könne man die neue Teamkonstellation beurteilen.

Personalwechsel aber keine Leistungssteigerung

Nach einer weiteren Episode der Erfolglosigkeit, entschied man sich abermals für einen Spielerwechsel. Magets Handgelenk sollte sich nicht im Laufe der Zeit verbessern, so wurde man am Markt erneut tätig. Während der Ruf nach einem klassischen AWP-Spieler laut geschrieen wurde, hieß es aus dem Lager von BIG, dass die finanziellen Mittel beschränkt seien und man sich deswegen auf einen engen Personenkreis konzentrieren müsse. Am Ende wurde vom deutschen Konkurrenten SPROUT der Spieler Denis „denis“ Howell verpflichtet. Der ehemalige PENTA-Spieler wurde dann auch gleichzeitig zum neuen Spieler an der vakanten Position des AWPers installiert. Doch auch hier ließ der Erfolg bis dato auf sich warten. Das zeigt auch das HLTV-Ranking. Ende des Jahres stand man noch knapp auf einen Top 10 Platz. Sechs Monate später, am 19. Juni, fand man sich auf dem desaströsen 34. Platz wieder. Ohne Frage, die Platzierung hat auch darunter gelitten, dass man sich entschieden hatte, weniger Turniere zu spielen, doch für die Ansprüche definitiv zu wenig.

Selbstkritik

Es wirkt schon manchmal überheblich wenn man die Verantwortlichen von BIG über die deutsche Szene oder Spieler reden hört. Mangelnde Erfahrung, fehlende Arbeitsmoral oder zu wenig Selbstkritik ist zu hören. Die Kritik ist an vielen Stellen sicherlich nicht unbegründet, doch fehlt die Selbstkritik bei BIG oft selbst. Vor allem dann, wenn sich Christian „psYcho“ Lenz in einen Podcast setzt und die Erfolge anderer deutschen und internationalen Teams klein redet. Dabei erinnert es fast schon an manchen Stellen an vormaligen Manager Uli Hoeneß vom FC Bayern.

Es wird gedreht und gedreht

Mittlerweile wurde sogar der Ingameleader Fatih „gob b“ Dayik abgesetzt. Wodarz, dem man eigentlich auch langfristig die Rolle übertragen wollte, sobald der gebürtige Frankfurter in die Pension geht, wird auch in Berlin den IGL übernehmen. Ein weiterer Schritt, um sich aus dem Formtief zu befreien. Was auch andeuten könnte, dass BIG bald einen neuen fünften Spieler braucht. Denn falls Dayik nicht mehr langfristig seine ursprüngliche Rolle einnehmen kann, wird es schwer einen Platz im aktiven Lineup zu rechtfertigen. Denn sein Aiming ist nur mehr ein Schatten seiner 1.6 Tage. Aber gerade sein analytischer Geist, der ihn zu einem der besten Shotcaller der Welt macht, wird nicht älter. Wenngleich er der Meinung sei, der neue Spielstil liege seinen Taktiken nicht.

Auch in Österreich liebt man BIG

Deutschprachiger Raum braucht BIG

Es könnte eventuell das letzte große Turnier dieses Lineups sein. Den Beginn macht North in einem Best-Of-One, das Potenzial für die Überraschung ist da, doch der Wille tatsächlich daran zu glauben, ist schier unmöglich. Zu stärk präsentierten sich die Dänen in jüngerer Vergangenheit. Trotz allen schwierigen Umständen, der deutschsprachige Raum braucht ein starkes BIG – unbedingt! Ein Aushängeschild für den größten Sprachraum im vereinten Europa ist unerlässlich für die Euphorie und für den Nachwuchs. Denn was täten junge deutsche Fußballer ohne Thomas Müller, Toni Kroos und Co.? So bleibt nur die Hoffnung, dass der Umbruch irgendwann beendet ist und BIG wieder in die Top 10 der Welt vordringt, mit gob b als Coach?

Kategorie

Tags