Seine Finger schnellen über die Tastatur, während Oscar „Mixwell“ Cañellas seine Gegner mit präzisen Kopfschüssen außer Gefecht setzt. Neben ihm sitzen seine Teamkollegen, die ebenfalls komplett auf ihre Bildschirme fokussiert sind. Die Anspannung ist groß. Immer wieder müssen die Jungs harte Rückschläge einstecken. Die Stimme des Kommentators begleitet das Spiel und schnell wird klar, dass es sich hier nicht nur um ein einfaches Match unter Freunden handelt.
Mixwell ist eSport-Profi und spielt in einem Team aus professionellen Gamern für Counter Strike: Global Offensive. Gemeinsam mit seinen Kollegen wohnt er in einem Haus in Chicago und gibt uns in seinem ersten Vlog einen Einblick in sein Leben. Was zunächst nach einer Wohngemeinschaft von Studenten aussieht, dient den Profis nicht nur als Zuhause, sondern auch als Hauptquartier für ihre Teamaktivitäten. Wir sehen sie beim Kochen, Entspannen und natürlich bei einem: CS:GO.
„Mixwell, gBots en Gamergy 2014“ (CC BY 2.0) by artubr
Mixwell kommt ursprünglich aus Spanien und spielte dort bereits in verschiedenen Teams. Obwohl er innerhalb der spanischen Ligen erfolgreich war, schaffte sein Team den internationalen Durchbruch nicht. Nachdem er bei der ESL Expo Barcelona von einem amerikanischen Scout entdeckt wurde, zog Mixwell in die USA und trat dem aufstrebenden Team OpTic bei. Natürlich war der Umzug nicht immer einfach, erzählt Mixwell in einem Interview mit VaKarM, doch der Zusammenhalt des Teams half ihm dabei, sich an sein neues Leben zu gewöhnen.
Obwohl die Prämisse, für Gaming bezahlt zu werden für viele Spieler großartig klingt, ist das Leben eines professionellen Spielers nicht immer einfach. Viele eSportler kämpfen immer noch um die Anerkennung von Freunden und Familie für ihren ungewöhnlichen Beruf. Außerdem bleibt der Druck von außen groß, denn nur die besten Gamer können von ihrem Job tatsächlich leben. Dazu müssen sie von Talentsuchern entdeckt und in ein professionelles Team mit ausreichenden Sponsoren rekrutiert werden, ohne deren Unterstützung eine Karriere als Spieler nicht möglich wäre.
Regelmäßig reist Mixwell um die Welt und nimmt an verschiedenen Wettbewerben teil. Dabei trifft er auf andere Größen der Szene und muss in schweißtreibenden Kämpfen um den Titel ringen. Die spannenden Matches werden groß aufgezogen und finden vor laufendem Publikum statt. Diesen Monat kann man sich auf die Intel Extreme Masters in Oakland und die ESL One in Hamburg freuen, auf deren Teilnehmer man sogar Online-Wetten abschließen kann. Für den Austragungsort der ESL One wurde die beeindruckende Barclaycard Arena gewählt, in der regelmäßig Musiklegenden wie Depeche Mode oder Die Toten Hosen auftreten.
Quelle: Barclaycard Arena Hamburg via Facebook
Das Leben eines eSport-Profis hat viele spannende Seiten, genauso wie Tücken und Schattenseiten. Spielend Geld zu verdienen, stellen sich viele Fans einfach vor, doch die Realität ist anders. Neben langen Arbeitstagen, Teambesprechungen, Autogrammstunden und Wettkämpfen bleibt oft wenig Zeit für ein Privatleben. Auf der anderen Seite stehen jedoch die Leidenschaft zum Spiel, die Möglichkeit zu reisen und der Adrenalinrausch des Wettkampfes. Ob Mixwell langfristig in den USA bleiben will, weiß er noch nicht. Die Sehnsucht nach Familie und Freunden lässt ihn von einer Karriere in Europa träumen. Wir werden seine Laufbahn weiterhin mit Spannung verfolgen.