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The Nationals: Ofenmeister schließt die Serie ab

Den Abschluss der Interviewserie zu „The Nationals“ macht Maximilian ‚ofenmeister‘ Ofenböck. Der erfahrene Niederösterreicher ist wohl den Meisten ein Begriff. In seinem allerersten Interview mit alpenScene, gibt er seine Gedanken zu der Szene preis.

Wenn man in euren ESL Kader sieht, merkt man, dass ihr überdurchschnittlich viele Spieler gemeldet habt, gibt es dafür spezielle Gründe?
Also das ist ganz leicht zu erklären, anfangs war geplant einfach nur in der ESL zu mixxen. Kurz darauf haben sich vier Leute herauskristallisiert, die motiviert waren und Lust hatten bisschen seriöser zu spielen. Unser aktuelles Lineup besteht aus Nanux, Niu, Lenki, Drunk Spartan und mir. Wir haben die anderen Spieler  einfach im Account belassen, um eine große Anzahl an Stand Ins zu haben, gerade für die Open Spring League und 99dmg Starter, wo man eher gegen schwächere Gegner spielt, ist das sehr praktisch.

Oft werden junge Spieler kritisiert, dass ihnen Grundlagen in CS:GO fehlen. Du bist nun auch schon einige Zeit in der Szene vertreten. Du konntest in CSS und CS:GO auf hohem Niveau dein Können beweisen. Wie siehst du diese Kritik?
Die Kritik steht im direkten Bezug zu der jetzigen Situation der professionell Spielenden. Es ist immer einfach den Nachwuchs auf Grund mangelnden Spielverständnisses zu kritisieren, aber man muss sich vor Augen führen, dass diese Situation erst von den besseren Spielern herbeigeführt wird. Um ein hohes Niveau zu erreichen müssen neue Spieler von den besseren Spielern lernen und so oft es geht mit ihnen gemeinsam spielen mit anschließender Fehleranalyse. Aber welcher gute, erfahrene Spieler möchte permanent mit Schlechteren spielen? Die wenigsten haben die mentale Stärke bei jeder schlechten Aktion, die Runden bzw. Spiele entscheiden können, konstruktive Kritik zu üben. Oft werden nur die Fehler hervorgehoben, nicht aber wie man es besser hätte machen können. Deswegen gibt es nur kleine Gruppierungen von Spielern, die alle auf demselben Niveau sind und gegeneinander spielen, da der Spielspaß einfach höher ist und die Frustration wenig bis gar nicht vorhanden ist. Ein abschließendes Beispiel positiver Integration ist der Spieler „Mitsaras“, der damals in das Team Austrian Power House rundum „Kakafu“ wechselte. Dort wurde sein Potenzial erkannt und seine Fähigkeiten gefördert, schussendlich ist er einer der besten Spieler Österreichs geworden.

Um ein hohes Niveau zu erreichen müssen neue Spieler von den besseren Spielern lernen und so oft es geht mit ihnen gemeinsam spielen mit anschließender Fehleranalyse, aber welcher gute, erfahrene Spieler möchte permanent mit Schlechteren spielen.

In der Major Ladder seid ihr im Moment das zweit beste österreichische Team. Wie sehen die Ziele auf „The Nationals“ aus?
Bin mir nicht sicher ob man bei der Platzierung stolz sein oder vom zweit besten Team sprechen kann, aber von den Punkten trifft das Ganze wohl zu. In Österreich gibt es aktuell wohl nur ein bis zwei Teams die wirklich richtig trainieren. Das wären ESC und Private, sonst sind mir keine bekannt, im Gegensatz zu diesen gehen wir das Ganze etwas lockerer an was man an unseren Ergebnissen unschwer erkennen kann. Auf „The Nationals“ wird ein weiterer Spieler neben mir, vom aktuellen ESL Lineup mitspielen, das wird Andreas „Lenki“ L. sein. Ihn habe ich gepickt, weil er mich quasi als Erster überzeugen konnte, ich denke er ist ein weiteres unbekanntes Talent in Österreich, zusätzlich passt er mit seiner ruhigen Art am besten zu den anderen Spielern. Das restliche „The Nationals“-Lineup setzt sich aus Dominik „MnKr“ S. (trotz seiner Inaktivität noch immer einer der besten Aimer in Österreich), Oliver „Rexus“ A. (bester Faceit Spieler) und Daniel „dannyK“ K. (die beste AWP in Österreich) und meiner Wenigkeit zusammen. Da wir auf „The National“ in dieser Formation das erste Mal und ohne jemals gemeinsam gespielt/trainiert haben, antreten werden, haben wir eher bescheidene Ziele. Diese sind die Gruppenphase zu überstehen und mit MnKr(einer meiner besten Freunde im Reallife) und den Jungs die viele Freizeit, zwischen den Spielen zu genießen. Shishabar & Burgerladen stehen bereits auf der To-Do Liste.

Ein abschließendes Beispiel positiver Integration ist der Spieler „Mitsaras“, der damals in das Team Austrian Power House rundum „Kakafu“ wechselte. Dort wurde sein Potenzial erkannt und seine Fähigkeiten gefördert, bis er schließlich einer der besten Spieler Österreichs geworden ist .

Deine Person wird sehr heiß diskutiert, wenn man deine Kommentare regelmäßig liest merkt man sofort, dass du eine starke Meinung vertrittst. Im Fußball würde man dich wohl als „Typen“ bezeichnen, die oftmals vermisst werden. Wundert dich der Gegenwind den du manchmal gegenüberstehst?
Mich stört das persönlich gar nicht, habe mir immer gesagt ich vertrete meine Meinung, ich stehe dazu, beuge nicht vor anderen das Knie und sage eben die Wahrheit, auch wenn diese vielen nicht immer gefällt. Natürlich kann ich die Wahrheit auch netter verpacken bzw. formulieren, aber wie man bekanntlich weiß weht im Internet ein anderer Wind als im echten Leben. Ich denke sehr viele Personen haben oft eine andere Meinung zu aktuellen Themen, doch trauen sich nicht diese offen Auszusprechen aus Angst vor Gegenwind. Einerseits gibt es Personen die schwimmen mit dem Strom, oder eben andererseits die den Mut besitzen ihre eigene Meinung zu vertreten, jeder wie er gerne mag, verurteile da niemanden. Denn als stummer Zeitgenosse lebt es sich bestimmt leichter. Wer mich persönlich kennt der weiß, dass ich eigentlich ein ganz netter Typ bin, auch wenn ich sicherlich bei weitem kein Heiliger bin und unzählige Fehlentscheidungen getroffen habe, das gebe ich gerne zu.

Einerseits gibt es Personen die schwimmen mit dem Strom, oder eben andererseits die den Mut besitzen ihre eigene Meinung zu vertreten, jeder wie er gerne mag, verurteile da niemanden.

Die österreichische CS:GO-Szene wird gerne als zu klein bezeichnet um alleine zu existieren, stimmst du dem zu? Welche Schritte sind nötig, dass die österreichische Szene wächst und stärker wird?
Ich würde jetzt nicht behaupten zu klein, aber es gibt einfach zu viele Gamer die nur Faceit, Esea, MM spielen und dadurch nicht lernen was es bedeutet in einem Team zu spielen. Des Weiteren gibt es kaum gute erfahrene Spieler/IngameLeader die sich die Mühe machen mit jungen, unerfahrenen Spielern zu spielen. Mit Sicherheit es gibt genügend Talente bzw. aimstarke Spieler die in oben genannten Plattformen rumdüsen und Headshots verteilen, aber wie schon oben erwähnt keinen bzw. wenige die/der Bereit ist/sind diese Spieler zu formen/fördern. Österreich sollte sich an Dänemark und Schweden orientieren, dort gibt es mit Tricked, exTeam123, Heroic, North, Astralis, Fnatic Acedemy, Epsilon, Godsent, Fnatic auch sehr viele Topteams. Diese Teams wechseln untereinander und investieren natürlich viel Zeit in hartes Training, haben aber oft fähige Leute im Hintergrund die das ermöglichen. Ich weiß der Vergleich hinkt ein wenig, da dort der E-Sport einen ganz anderen Stellenwert hat als in Österreich. Bei uns scheitert es schon an Sponsoren und Organisationen die wirklich gemeinsam mit den Teams an einem Strang ziehen und Gas geben wollen.

1. Schritt: 4-6 Teams gemischt mit erfahrenen und jungten motivierten Spielern
2. Schritt: Coaches für Teams
4. Schritt: starke Organisationen/Sponsoren, die den Teams helfen alles zu managen und auch einen starken bzw. auch finanziellen Rückhalt zu bieten.
5. Schritt: Eine Plattform wie Alpenscene mit qualitativer Organisation und interessanten News/Berichten, diverse österreichischen FB Seiten/Gruppen sind zwar ein Sammelbecken für viele       Spieler bieten aber keine qualitative gut strukturierte Organisation dahinter und werden hauptsächlich für Gewinnspiele und TrashTalk genutzt.

Sind „The Nationals“, das heißt ein Offline-Event zwingend notwendig um die CS:GO Community zu fördern?
Zwingend notwendig würde ich jetzt nicht behaupten, aber auf alle Fälle ein Schritt in die richtige Richtung. Beispielsweise in Deutschland wo der CS:GO-Bereich aus viel mehr Spielern (ja Einwohneranzahl…) besteht, gibt es so ein Format kaum bis gar nicht. (bzw. haben bestehende nationale Events keinen richtigen Anreiz für deutsche Topteams). Wie auch schon in den anderen Interviews erwähnt liegt es an eher an der Mentalität der Community und den sogenannten „Pro’s“, dass hier zu Lande nichts weitergeht. Ich freue mich, dass sich OOE-Esports e.V. an dieses Format heran wagt und bin gespannt wie das Event ablaufen wird. „The Nationals“ sind erst der Anfang und quasi ein Testlauf für kommende noch bessre und größere Events. Wichtig ist, man sollte die Leistung der Organisatoren nicht nach dem ersten Event messen, da diese in kurzer Zeit, (kurzfristige Übernahme von AF) das Beste daraus gemacht haben. Ob eine österreichische Liga Sinn macht kann ich aktuell nicht sagen, vielleicht wäre auch ein ähnliches Format wie „The Nationals“ und Cups sinnvoll, da meiner Meinung nach 99Damage und Open Spring League z.B. genügend Möglichkeiten bieten sich langsam hochzuspielen und wenn man mal 3 Division erreicht hat, kann man auch in die ESL Meisterschafft starten. Für unsere Topteams hätte eine Liga wahrscheinlich kaum einen Trainingseffekt da die meisten Spiele einstellig ausgehen würden, die schlechteren Teams werden nur öffentlich deklassiert.Meiner Meinung nach sollte der Lan/Offline bzw. non-boyc(bringyourowncomputer) Bereich in Österreich ausgebaut werden. Als gute Grundlage hierfür dienen, „The Nationals“ ein non-BYOC Turnier sowie des Atlantis ein BYOC Turnier.

Wichtig ist, man sollte die Leistung der Organisatoren nicht nach dem ersten Event messen, da diese in kurzer Zeit, (kurzfristige Übernahme von AF) das Beste daraus gemacht haben.

Und natürlich gewähren wir auch dir zum Abschluss die letzten Worte.
Ich freue mich auf „The Nationals“, auf ein angenehmes Weekend mit meinen Jungs, bin echt sehr froh, dass mal jemand den Schritt wagt und sich diesen Aufwand antut. Ein großes Lob und Dankeschön an Alex von OOE-Esports e.V. und an den fleißigen News Schreiberling threNos, Ihr macht beide eine super Arbeit. Ich freue mich auf spannende Spiele und bin gespannt wie der ein oder andere auf LAN im Gegensatz zum Internet spielt bzw. sich verhält. Persönlich hoffe ich, dass es zukünftig in Österreich Teams geben wird, welchen den Schritt in die Professionalität schaffen und international durchstarten. Außerdem bedanke ich mich bei EraseME Gaming e.V. für die Unterstützung auf „The Nationals“.

EraseME Lineup
Maximilian ‚ofenmeister‘ Ofenböck
Dominik ‚MnKr‘ Suhaj
Daniel ‚dannyK‘ Komar
Oliver ‚Rexus‘ Abdou
Andreas ‚lenki‘ Lengheimer

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