Am 18.3.17 bis zum 19.3.17 treffen sich die vermeintliche besten CS:GO-Spieler Österreichs in der Greenbox, Graz. Deswegen startet alpenScene eine Interview Serie mit allen teilnehmenden Teams. Den Anfang macht ESC Gaming Austria, ihr Ingameleader Philip ‚kipp1‘ Hauser stellte sich den Fragen der Redaktion.
Mit Erstaunen stellte man fest, dass ESC Gaming Austria aus der ESL Major Ladder ausgestiegen ist, wie kam es dazu?
Nach einem katastrophalen Einstieg in die Saison, haben wir uns ein wenig gefangen und auch gegen sehr starke Teams unsere Leistung abrufen können. Allerdings schien sich das Blatt nicht zum Guten zu wenden und wir mussten sehr frustrierende Niederlagen gegen Teams einstecken, welche uns normal keine Probleme bereiten sollten. Da wir mit unserer letzten Niederlage wieder auf 0 Punkte waren und die Nationals vor der Tür stehen, werden wir nun die gesamte Energie in Training investieren um auf den Nationals nichts dem Zufall zu überlassen.
An welchen Dingen kann man euer Scheitern festmachen? Warum funktioniert es nicht wie ihr euch das vorgestellt habt?
Unser größtes Problem lag bis zuletzt am Refragverhalten. Ich denke, dass die fehlende Erfahrung ein bisschen mitspielt und sich jeder stark unter Druck setzen lassen hat. Wenn jeder seine Shots hittet, können wir gegen jedes Team gewinnen. Schwierig wird es, wenn die Gegner aimtechnisch auf einem ähnlichen Niveau spielen oder besser im Team agieren als wir. Nichtsdestotrotz, arbeiten wir an uns und ich bin zuversichtlich, dass wir diese Dinge bald ausbügeln können.
Nach einem katastrophalen Einstieg in die Saison, haben wir uns ein wenig gefangen und auch gegen sehr starke Teams unsere Leistung abrufen können
Wie reagierte eure Organisation ESC Gaming auf die enttäuschenden Ergebnisse?
Der Anspruch von ESC ist natürlich ein anderer, als das was wir gezeigt haben. Deswegen sind sie auch nicht zufrieden mit den Ergebnissen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie dennoch hinter uns stehen. Das Management von ESC leistet eine sehr gute Arbeit und sie hätten es verdient, dass wir bessere Ergebnisse erzielen. Der Umstand, dass wir es vergeigt haben dem Management mit guten Ergebnissen zu danken frustriert mich hierbei mehr, als das Nichterreichen der persönlichen Ziele.
Danke, für deine ehrlichen Worte, lass uns das Thema zum Eigentlichen wenden. Wie sieht eure Erwartungshaltung für “the Nationals” aus.
Wenn wir unser volles Potenzial abrufen, können wir die Nationals gewinnen. Also gehe ich vom Besten aus. Wir müssen beweisen, was wir können und ich glaube an mein Team, dass wir genau das erreichen können.
Sind Veranstaltungen wie “the Nationals” ein Schritt in die richtige Richtung ?
Ja auf jeden Fall! Ich würde mir zusätzlich noch eine reine Österreich-Liga wünschen. Diese würde bestimmt viele österreichische Teams motivieren und könnte als Sprungbrett-Liga dienen, bevor man den Schritt in Richtung ESLM wagt. Wichtig hierbei ist, dass die Teilnahme an einer Österreich/Alpen-Liga nicht die Teilnahme an der ESLM ausschließt, wie es früher der Fall war. Das hat damals dem Niveau der Teams mehr geschadet wie geholfen.
Ich würde mir zusätzlich noch eine reine Österreich-Liga wünschen. Diese würde bestimmt viele österreichische Teams motivieren und könnte als Sprungbrett-Liga dienen, bevor man den Schritt in Richtung ESLM wagt. Wichtig hierbei ist, dass die Teilnahme an einer Österreich/Alpen-Liga nicht die Teilnahme an der ESLM ausschließt, wie es früher der Fall war.
An was fehlt es sonst noch in der Österreich CS:GO Landschaft, ganz lapidar formuliert?
Wir haben viele gute Einzelspieler, denen es allerdings oft an der nötigen Erfahrung fehlt. Hier bräuchte man gute Leader, welche die jungen Leute an der Hand nehmen und ihnen das nötige Wissen auf den Weg mitgeben, welches man ab einem gewissen Niveau braucht. Leider sind viele erfahrene Spieler dermaßen abgehoben, dass man auf Dauer nicht mit ihnen zusammen arbeiten kann, oder dass sie nichts mehr dazulernen wollen. Vom Playerbashing, um selbst besser da zu stehen, mal ganz abgesehen. Solange wir in Österreich keine vernünftigen Leader haben, werden wir es nie aus dem Sumpf raus schaffen.
Die Rolle des IGL ist eine besonders anspruchsvolle, wie sieht deine Annäherung auf diese Aufgabe aus? Wenn man der Community zuhört, scheint sich dein Stil doch von den anderen österreichischen IGL zu unterscheiden?
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht und wundert mich ein bisschen haha. Ich weiß nicht was der Grund dafür ist, aber vielleicht liegt es daran, dass ich versuche mein Team so gut wie möglich zu koordinieren und generell viel micro-calling betreibe. Umso länger man im Team zusammen spielt, desto weniger wird so etwas benötigt, weil jeder selbst weiß, was in der Situation am besten ist und es läuft alles automatisch. Das funktioniert natürlich nur mit guter Kommunikation. Grundsätzlich lasse ich jedem alle Freiheiten der Welt, solange sie zum Call passen, aber wenn ich mir sicher bin, wie ich den Gegner ausspielen kann, muss die Strategie natürlich so umgesetzt werden wie es angesagt wurde. PUG-Style hasse ich aus Prinzip und ich bin auch nicht wirklich gut darin bei einem vollkommenen Random-Spielstil anzusagen.
PUG-Style hasse ich aus Prinzip und ich bin auch nicht wirklich gut darin bei einem vollkommenen Random-Spielstil anzusagen.
Die letzten Wort gehören wie üblich natürlich dir!
Vielen Dank an mein Team und an ESC für das entgegengebrachte Vertrauen (auch wenn wir den Erwartungen nicht gerecht werden konnten), sowie ein besonderes Dankeschön an unseren Teammanager sha und der Projektleiterin Anyline. Seit unserem Beitritt bei ESC stehen sie uns zu jeder Zeit zur Verfügung und machen einen wirklich hervorragenden Job! Ebenfalls ein Dankeschön an unsere Partner und Sponsoren EIZO, Ultraforce, Kultrikot, CKRAS und Fortknox für die Unterstützung. Wir werden alles geben auf den Nationals! #fearthebeast
Lineup ESC Gaming Austria:
Philip ‚kipp1‘ Hauser
Thomas ‚fuma‘ Grozurek
Marcel ‚l1ght‘ Botschafter
Nikolaus ‚Yato‘ Riedl
Paul ‚rqn‘ Huber